God of War

Ambivalente, Inkonsequente, göttliche Person

Wie ihr vielleicht gemerkt habt, ist das, was die Santa Monica Studios mit God of War gemacht haben, nicht nur ambitioniert, sondern wahnsinnig. Eine etablierte, erfolgreiche Reihe mit einem festgesetzten und festgefahrenen Antihelden einmal komplett auf links zu drehen. Dann eine Geschichte, die für jeden Spieler mit tausend Fragen anfängt, nur durch Dialoge und dem Storyverlauf zu erzählen. Das Ganze dann auch noch als Vater-Simulator, mit einem Kratos, der seinen Sohn vor all seinen Fehlern bewahren will, ihm deshalb einerseits erklärt, dass Disziplin und Beherrschung der Schlüssel sind, aber andererseits Gegnern im Kampf den Kopf abreißt. Wie? Wie soll das funktionieren? Wir wissen es selbst nicht, aber Sony Santa Monica hat genau das geschafft.

Das Spiel fügt sich mit seinen ganzen Gegensätzen zu einem großartigem Ganzen. Es ist wie als wenn euch jemand eine Geschichte erzählt und dabei die ganze Zeit abschweift, aber jeder dieser Abschweifungen ist eine noch bessere Geschichte als die eigentliche. Jede freie Minute im Spiel wird für fein geschriebene Dialoge genutzt, die entweder die Beziehung zwischen Kraots und Atreus voranbringen und/oder uns tiefere Einblicke in die neun Welten der nordischen Mythologie bringen.
Am Ende des Spiels beantwortet God of War einige unserer tausend Fragen, aber auf jede Antwort folgen mindestens zwei neue Fragen. Das kann uns unglaublich auf die Palme bringen oder aber: freuen. Denn wir stehen gerade erst am Anfang eines weiteren spektakulären Abenteuers.

Annäherung an Fotorealismus

Man kann es nicht anders sagen, aber Kratos ist nicht nur der Gott Krieges, sondern hat es auch in den Olymp der Grafik-Götter geschafft. Zusammen mit Uncharted 4 und Horizon: Zero Dawn zählt God of War visuell nicht nur zum besten, was man auf der PS4 zu sehen bekommen kann, sondern plaziert sich weit oben in der Rangliste der grafisch aktuell beeindruckendsten Videospiele. Das fängt schon an, wenn man das Spiel anwirft und Kratos im Titelbildschirm sieht. Die Hautstruktur, der Schweiß an den Augenbrauen, die Venen unter der Haut … Das ist alles Top-Notch!

Der Wechsel der Kamera-Perspektive erlaubt nun einen ganz anderen Blick auf die schiere Detailarbeit, die die Santa Monica Studio ins Artwork gesteckt haben. Teilweise steht man einfach vor Stein- oder Holztexturen und staunt, wie fotorealistisch einige Details sind. Durch das physikbasierte Rendering sind auch Haare, Leder und der Rest der Kleidung von Kratos so realistisch wie aktuell nur möglich.

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