Nintendo Labo – Alle Start-Sets angespielt

Haus

Spielerisch relativ seicht ist das Haus, das mit ein paar Minispielen auf euch wartet. Der Bau des Hauses erinnert etwas an ein Puppenhaus und dürfte ebenfalls etwa eine Stunde dauern, was insbesondere den drei zusätzlichen Teilen zuzuschreiben ist. Neben dem Haus müsst ihr nämlich noch eine Kurbel, eine Drucktaste sowie einen Hebel basteln, die dann mit Reflektoraufklebern versehen werden. Diese Teile können rechts und links am Haus, in dem vorne das Switch Display eingelegt wird, in dafür vorgesehene Einbuchtungen geschoben werden. Damit lassen sich “im Haus” dann Aktionen auslösen, die auf dem Switch Display als Fenster ins Haus sichtbar werden. Steckt ihr beispielsweise den Hebel ein, erscheint an der Wand ein Wasserhahn mit dem ihr das Haus fluten könnt.

 

Motorrad

Was es mit dem Motorrad auf sich hat, könnt ihr euch jetzt sicher schon vorstellen: Mit dem Pappbogen bastelt ihr euch einen Motorrad-Lenker, in den ihr den Touch-Screen einlegen könnt sowie links und rechts die beiden Joy-Cons. Mit dem Lenker könnt ihr dann das Motorrad auf der virtuellen Strecke steuern, Gas geben oder bremsen, indem ihr euch in die Kurven legt oder wie bei einem richtigen Motorrad beispielsweise am Ende des Lenkers am Gas dreht. Das funktioniert alles sehr gut und überraschend präzise, allerdings war die Fahrgeschwindigkeit bei der Software sehr gering und erinnerte eher an Fahrradfahren. Das Spiel enthält jedoch verschiedene Schwierigkeitsgrade, somit dürfte man die Geschwindigkeit noch deutlich erhöhen können.

Klavier

Das vermutlich komplexeste und ebenso eindrucksvollste Spielzeug des Multi-Sets ist das Klavier. Zum Basteln sind ganze acht Bögen nötig und ihr müsst satte dreizehn Klaviertasten falten und ineinanderstecken. Wenn ihr alles zusammengebastelt habt, könnt ihr den Touch-Screen der Nintendo Switch über der Klaviatur einlegen, die eure musikalischen Eingaben fortan in ein buntes Comic-Geschehen auf den Bildschirm verwandelt. Mittels Pappschalter auf beiden Seiten könnt ihr automatische Liederfolgen starten oder die Töne verändern. Außerdem gibt es spezielle Geräusche über Hebel oder Stifte, die sich in das Klavier einstecken lassen. Von außen wundert man sich verdutzt, wie das Ganze funktionieren soll. Die Magie ist aber schnell erklärt, denn die Ingenieure von Nintendo nutzen den rechten Joy-Con auf der Rückseite des Klaviers, wodurch die Infrarot-Kamera auf die Tasten gerichtet ist, die beim Antippen einen Reflektorstreifen bewegen. Mit der gleichen Mechanik funktionieren auch alle anderen Funktionen. Die Software empfängt dann die jeweiligen Signale und weiß, was damit anzufangen ist. Der andere Joy-Con wird nur in einem besonderen Modus genutzt, der Töne des Klaviers in Vibrationen umwandelt, so dass der Controller gewisse Klangkörper in Schwingungen versetzen kann. Dabei muss es sich aber schon um geeignetes Material handeln.

Roboter

Das Roboter-Set steckt aber selbst das Klavier locker in die Tasche und ist zumindest scheinbar noch eine ganze Ecke komplexer, verfügt über diverse Seilzüge, die in einen großen Papprucksack verschwinden, ein Visier auf dem Kopf, sowie Verbindungen vom Rucksack zu beiden Füßen und beiden Händen. Daher müsst ihr hier auch mit einer Basteldauer von 3 Stunden und vielleicht sogar deutlich drüber kalkulieren. Aber es lohnt sich! Ihr streift euch den Papprucksack mitsamt seinen Riemen über, schlüpft mit beiden Füßen in die dafür vorgesehenen Laschen, schnappt euch mit jeder Hand eines der Seilenden und setzt euch das Visier auf, um mit dem Roboter auf dem Bildschirm zu verschmelzen. Auch hier benötigt die gesamte Bewegungsapparatur nur einen Joy-Con Controller, der in der Mitte der Rucksack-Rückwand sitzt. Der andere Joy-Con sitzt am Visier, das ihr vor eurem Gesicht hoch- oder runterklappen könnt, um in den First-Person-Modus und wieder zurück zu wechseln.

Den Roboter selbst steuert ihr mit euren Bewegungen: Mit den Beinen müsst ihr deutlich auf dem Fleck stampfen, damit ihr euch fortbewegt. Durch die Kopfneigung gebt ihr die Richtung vor, was zunächst das einzige Detail war, das nicht ganz so einfach zu beherrschen war, da man tendenziell den ganzen Körper mitdreht, statt nur leicht den Kopf zu neigen. Auch bewirkt die Kopfdrehung keinen Richtungswechsel, sondern wirklich nur eine bestimmte Neigung. Dabei zieht der Roboter beim Richtungswechsel auch noch leicht nach. Alles andere funktioniert jedoch einwandfrei. Mit euren Armen schlagt ihr umher und der Roboter tut es euch gleich, um diverse Gebäude in Schutt und Asche zu zerlegen. Wenn ihr mit einem Bein aufs Knie geht, verwandelt sich der Roboter in einen Panzer. Streckt ihr beide Arme nach hinten aus, aktiviert der Roboter seine Jetpack-Düsen und kann über kleine Distanzen fliegen.

Der Roboter ist wirklich mit Abstand das beeindruckendste Spielzeug von Nintendo Labo, das aktuell in Sicht ist und demonstriert hervorragend, welche Möglichkeiten das Konzept bietet. Wir sind sicher, dass dies nur der Anfang ist Nintendo noch ähnliche und sogar weiterführende Pfeile im Köcher hat!

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