Mama-Shooter: NDR-Reportage nähert sich Videospielen mit neutralem Blick

Wenn das Fernsehen über Videospiele berichtet, dann werden wir Gamer oft in die Pfanne gehauen. Wir erinnern uns mit Grauen an Beiträge wie von RTL-Explosiv zur gamescom, in denen entweder typische Klischees bedient werden oder von vornherein klar ist, dass die Vorurteile unserer konservativen Politiker sowie der Gesellschaft, die vor neuen Dingen zu gerne die Augen verschließen, untermauert werden sollen.

Daher sind wir momentan gerade zu positiv überrascht von der NDR-Reportage “Mama-Shooter”. Die Reporterin Gesine Enwaldt nähert sich dem Thema Videospielen darin genau so, wie man es von einer seriösen Journalistin erwartet. Sie bemüht zwar auch zur Demonstration gern genutzte Kontroversspiele wie Counter-Strike für ihre Berichterstattung und schmeißt mit Begriffen “Killer-Spiel” um sich, bewahrt jedoch immer eine neutrale Haltung, ohne sich weder auf die Seite der Gamer noch des Gaming-kritischen Lagers zu schlagen. Enwaldt zeigt sich neugierig gegenüber Videospielen und vermittelt diese Neugierde auch dem Zuschauen. Doch das Wichtigste: Sie zeigt sich aufgeschlossen gegenüber dem noch recht jungen Medium Videospiele.

Für die Reportage besucht Enwaldt nicht nur das Max-Planck-Institut oder eine große LAN-Party in Berlin, sie spricht auch mit Stars der Branche wie Gronkh und Sarazar und unterzieht sich dem Selbstversuch und probiert einige Spiele aus – mit sichtlich Spaß. Und genau dieser Aspekt fehlt den meisten TV-Reportagen, Politikern und Kritikern: Sie urteilen über etwas, das sie nie selbst probiert oder erlebt haben. Wer die Augen vor Dingen verschließt, sollte darüber auch nicht entscheiden dürfen.

Schaut euch daher unbedingt die Reportage an. Mama-Shooter macht vieles richtig und sorgt hoffentlich in unserer Gesellschaft für ein wenig Aufklärung.

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