The Order: 1886

Um Gegner zu erledigen, steht ein reichhaltiges Arsenal aus Handfeuerwaffen, Automatik-Waffen, Präzisionsgewehren sowie Granaten und auch wissenschaftlichen Waffen zur Verfügung. Tragen kann Galahad eine Handfeuerwaffe, eine schwere Waffe sowie Granaten, zwischen denen man über das Digi-Pad des Controllers hin- und herschaltet. Das Waffendesign ist wirklich sehr cool und man freut sich jedes Mal, wenn Nikola Tesla eine neue Waffe überreicht. Genial ist nicht nur die Blitze feuernde Bogenlanze mit Tesla-Spule, auch die Thermit-Kugeln nutzende Wumme hat es uns angetan. Diese verschießt zunächst einen brennbaren Nebel, den ihr anschließend mit einem Brandprojektil in Flammen aufgehen lasst. Ein Upgradesystem für die Waffen gibt es nicht, aber kommt euch ein Angreifer doch mal zu nahe, könnt ihr diesen mittels Nahkampfattacke ebenfalls brutal erledigen.

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Interaktiver Cineasmus durch massig Zwischensequenzen und Quicktime Events

Diese gewaltigen Action-Szenen sind erstklassig inszeniert. Die Kamera blickt Galahad über die Schulter und euch fliegen die Kugeln effektreich um die Ohren, während Granaten, Fässer oder ganze Räume in eurer Nähe explodieren. Unterbrochen wird diese Action immer wieder von Zwischensequenzen, die hollywoodreif die toll ausgearbeitete Story vorantreiben. Während dieser Zwischensequenzen könnt ihr häufig durch Quicktime Events in die Handlung eingreifen. Nur wenn ihr im richtigen Zeitfenster die richtige Taste betätigt, weicht Galahad plötzlichen Angriffen aus oder besteht Kämpfe gegen Gegner. Die Narrative wird dem Spieler dabei aber in gewisser Weise fast schon mit Gewalt aufgezwungen. Quicktime Events kommen im Spielverlauf immer wieder zum Einsatz, vor allem zu Beginn des Spiels und nochmals im späteren Teil des Spiels ist deren Einsatzquote zeitweise allerdings extrem erhöht und etwas aus der Balance geraten.

Viele Zwischensequenzen müssen nicht negativ sein. Die Metal Gear Solid-Spiele gehören zu den Lieblingen vieler Gamer, trotz oder gerade wegen der vielen Story-Filmchen. Während der regelmäßigen Zwischensequenzen kann man logischerweise nicht selbst herumlaufen, erkunden oder herumballern und das kann dann für gewisse Leute doch ein Kritikpunkt sein. Neben der Deckungsshooter-Mechanik und den Quicktime Events bietet The Order: 1886 neben kleinen Geschicklichkeitsspielchen wie das Knacken von Schlössern kaum weitere Gameplay-Facetten.

Zwar gibt zwei Schleichmissionen, in denen man verdeckt vorgehen muss und nicht auffallen darf, sowie Erkundungspassagen, die ein wenig das Tempo herausnehmen, spielerisch bleibt The Order: 1886 aber gradlinig und simpel. Hat man das Spiel nach 7 bis 9 Stunden durch, gibt es bis auf ein paar Sammelobjekte kaum Wiederspielwert. Ein Modus alá New Game+ hätte hier schon einfache Abhilfe schaffen können. Durch die cineastischee Inszenierung lohnen sich weitere Durchgänge dennoch. Filme schauen die meisten von euch vermutlich auch mehrmals und fühlen sich dabei unterhalten.

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