Nioh

Mehr Komplexität für eine schon komplizierte Formel

Nioh bietet noch mehr als sein geistiges Vorbild, nämlich eine ausgeklügelte Charakterentwicklung mitsamt Fertigkeitsbaum. Fertigkeiten dienen vor allem dazu, unterschiedliche Waffen zu beherrschen und unterteilen sich in Katana-, Speer, Axt-, Ninja- und Onmyo-Magie-Fertigkeiten. Diese werden wiederum in aktive oder passive Fähigkeiten unterteilt, während Fertigkeitspunkte beim Aufleveln des Charakters gesammelt und anschließend verteilt werden können.

Eine weiteres Trend-Feature besteht darin, Waffen aus gesammelten Materialien selbst zu schmieden. Auch hier wird zwischen gewöhnlichen und seltenen Gegenständen unterschieden und je mehr seltene Materialien ihr verwendet, desto höher natürlich die Wahrscheinlichkeit, daraus einen seltenen Gegenstand zu schmieden. Auch lassen sich niedere Materialien in erhöhter Masse zu einigen hochwertigen Materialien aufwerten. Das simple aber motivierende Crafting-System sorgt für anhaltenden Spielspaß und lässt die meisten Spieler immer weiter nach noch besserer Ausrüstung suchen.

Interessant sind auch die Wächtergeister, die je nach angelegtem Wächtergeist unterschiedliche Angriffe in Form eines beschworenen Tierwesens bieten. Die Wächtergeister bieten unterschiedliche Eigenschaften und Angriffstechniken, wodurch sich verschiedene Herangehensweisen je nach Gegnertyp eröffnen. Ein Räuberlager kann je nach ausgerüstetem Wächtergeist zu einem Kinderspiel werden – oder auch nicht.

Duell statt Invasion

Nioh wartet neben dem Singleplayer- auch mit einem Mehrspieler-Modus aus, der sich dann doch etwas von Bloodborne und Co. unterscheidet, aber nicht weniger spannend ist. Insgesamt gibt es drei Möglichkeiten, mit anderen Spielern online zu interagieren. Die erste Variante ist, dass man die Leichen der anderen Spieler in der eigenen Kampagne findet. Per Interaktion können die verstorbenen Charaktere duelliert werden, deren Verhalten dann eine K.I. simuliert. Die zweite Möglichkeit besteht darin, andere Spieler mit in die eigene Kampagne einzuladen, um kooperativ das Abenteuer zu bestreiten. Als dritte Option gibt es PvP-Kämpfe zwischen verschiedenen Spielern: Entweder im 1-vs.-1 oder in einer Gruppe mit maximal acht Teilnehmern. Egal welche Form des Onlinespiels genutzt wird, insgesamt verschmelzen Online- als auch Offline-Erlebnis zu einem Ganzen. Zum Start der Server gab es hier und da Verbindungsprobleme und Lags, die Team Ninja hoffentlich schnell im Griff hat.

Film oder Action

Die Grafik von Nioh ist grundsätzlich wirklich chic, das liegt vor allem an den schönen Effekten und der Beleuchtung, die bei strömenden Regen oder in imposanten Kämpfen ordentlich auftrumpfen können. Allerdings kann man auch nicht behaupten, dass die Grafik in ihrer Gesamtheit noch zeitgemäß wäre. So wirken viele Höhlen und Landschaften teils karg oder zu klar strukturiert, manche Texturen sind zu matschig und Räumlichkeiten mitunter spärlich eingerichtet. Nioh gehört im Vergleich mit der Souls-Reihe oder Bloodborne zwar noch zu den schöneren Spielen seiner Art, schafft es dennoch nicht überzeugend, an die tolle Atmosphäre seiner Vorbilder heranzukommen.

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