Dark Souls II

Als Geheimtipp tritt Dark Souls II im Vergleich zu seinem geistigen Vorgänger Demon Souls bei weitem nicht mehr auf, denn die Serie ist mittlerweile auch auf der Xbox 360 und dem PC gelandet und zählt sogar zu den meist erwarteten Veröffentlichungen des Jahres. Rollenspielfans und Liebhaber des ersten Teils lechzen trotz des bekanntlich bockschweren Schwierigkeitsgrades nach einem neuen Dark Souls und neuen Herausforderungen. Die Macher haben sich natürlich vorgenommen, mit Dark Souls II die inzwischen recht hohen Erwartungen zu erfüllen. Warum dieses Vorhaben unserer Meinung nach aufgrund einiger Abzüge in der B-Note leider nicht ganz gelingt, erklären wir euch jetzt.

Beinahe alles wie zuvor
Mit dem atmosphärischen Render-Intro und interessanten Anhaltspunkten ist die Hintergrundgeschichte, ähnlich die des Vorgängers, nur das Grundgerüst für das bockschwere und dadurch oft auch deprimierende Gameplay. Anstatt in der Welt Lodran 1000 virtuelle Tode zu sterben, heißt die Welt in Dark Souls II nun Drangleic.
Mit der Spielfigur samt dessen Fluch als seelenfressender Untoter durch die Welt zu streifen gleicht dem Vorgänger ebenso wie die viel zu oft recycelten Umgebungsgrafiken, Gegner und zum Teil sogar Bossgegner. Abermals heißt es unmittelbar und ohne viel Hintergrundwissen eine dunkle und unfreundliche Welt zu erkunden, um unzählige unsagbare Gebiete zu durchstreifen, nur um erneut einer großen Quest nachzujagen. Deren hintergründige Erläuterungen bleiben im Spiel ebenso dünn wie die knappen Texte auf einer Packung Frühstückscerealien. Generell ist dieser Umstand gar nicht so schlimm, denn man spielt Dark Souls II schließlich nicht aufgrund der epischen Erzählung, sondern freut sich auf zwar oft frustrierende, aber dennoch packende und antreibende Herausforderungen. Hier zumindest bleibt zum Glück alles wie zuvor – zumindest beinahe.

Komfortabler durch den Alptraum
Dark Souls II bietet ein paar Neuerungen. So kann der Spieler mittlerweile zwischen bereits besuchten Leuchtfeuern (Checkpoints) per Schnellreisesystem bequem hin und her reisen, ohne die gesamte Strecke zu Fuß auf sich nehmen zu müssen. Das ist wohlgemerkt eine sehr positive Neuerung, allerdings schmälert dies etwas den grundsätzlich erbarmungslosen Ton des Spiels, den die Fans so lieben, und führt letztendlich sogar dazu, dass der erste Spieldurchgang gefühlt etwas kürzer ausfällt als noch beim Vorgänger.
Des Weiteren scheint man bei jedem Ableben nun etwas härter bestraft zu werden, da immer ein Teil der maximalen Lebensenergie abgezogen wird bis lediglich 50 Prozent des Ausgangswerts übrig sind und das sogar so lange, bis über ein magisches Objekt die sogenannte Menschlichkeit wiederhergestellt werden kann. Das klingt auf den ersten Blick sehr gemein und tatsächlich mag selbst das neue Feature der Lifegems wenig daran ändern, dass Bosskämpfe mit einer wesentlich geringen Maximallebensenergie verdammt schwer werden können. Lifegems haben den unterstützenden Effekt, dass diese, im Gegensatz zu den aus dem Vorgängern bekannten Heiltränken, jetzt auch während des Laufens verwendet werden können, dafür die Energie aber nur langsam wieder auffüllen. Dass trotz der verringerten Maximallebensenergie die einzelnen Levelabschnitte dennoch stets machbar sind, verdanken wir einer weiteren Neuerung. Diese sieht nämlich vor, dass zuvor häufig besiegte Feinde nach dem zehnten Kill gänzlich aus dem Gebiet verbannt werden, da diese laut Entwickler dann irgendwann keine Herausforderung mehr darstellen. Eine solche Maßnahme dient andererseits wohl dazu, die Möglichkeit des unendlichen Farmens an äußerst lukrativen Orten einzuschränken. Der Nachteil ist allerdings, dass so jetzt nahe eines Leuchtfeuers sämtliche Gegnerscharen mit etwas Geduld Stück für Stück aus dem Gebiet verbannt werden können, sofern man diese nur oft genug besiegt. Was vorher dann noch unmöglich schwer erschien, kann nach dem zehnten Versuch auf einmal wesentlich einfacher zu spielen sein. Hier ist nun eher Zeitaufwand anstelle des wirklichen Könnens der entscheidende Faktor.

Schreibe einen Kommentar

News

Anzeige