Valve bezahlt Spieleentwickler nicht für Vive-Exklusivdeals, sondern dafür, keine Deals mit Oculus einzugehen

Für gewöhnlich bezahlt ein Hardwarehersteller Spieleentwickler einen Haufen Geld, damit dieser sein Spiel auf keiner anderen Plattform veröffentlicht. Microsoft hat Square Enix beispielsweise eine riesige Summe überwiesen, damit Rise of the Tomb Raider zuerst auf der Xbox One erscheint. Damit es überhaupt keine PS4-Version gibt, hätte Microsoft noch tiefer in die Tasche greifen müssen. Sony auf der anderen Seite, hat jahrelang viel Geld an Konami überwiesen, damit die Metal Gear Solid-Spiele PlayStation-exklusiv bleiben. So läuft das Geschäft seit Urzeiten.

In diesem Jahr erschienen mit der Oculus Rift von Oculus VR und der HTC Vive von Valve Software und HTC und man sieht diverse Spiele, die für das eine oder andere VR-Headset exklusiv sind. Erst kürzlich hörte man von Croteam, den Machern von Serious Sam, dass Oculus mit einem Angebot auf sie zugekommen wäre, die Entwicklung des nächsten Spiels mitzufinanzieren. Dafür sollte das Spiel allerdings zuerst auf der Oculus Rift erscheinen. Was sonst?

Als er die News über das Croteam mitbekam, fragte ein Mitglied des HTC Vive-Subreddit Valve-Boss Gabe Newell, ob auch Valve solche Exklusivdeals nutze.

Dabei stellte sich heraus, dass Valve Spieleentwickler nicht für Vive-Exklusivdeals bezahlt, sondern dafür, keine Deals mit Oculus einzugehen.

“Wir glauben nicht, dass Exklusivtitel eine gute Idee für Verbraucher und Entwickler sind”, so Newell. “Es gibt dann noch ein anderes Problem und das ist Risiko. Bei jedem Projekt muss man darüber nachdenken, wie viel Risiko man eingehen will. Es gibt verschiedene Risiken: finanzielle Risiken, Designrisiken, Timingrisiken, Markenrisiken usw… Sehr viel interessante VR-Arbeit wird von neuen Entwicklern gemacht. Das sind drei Risikofaktoren — ein neuer Entwickler kreiert ein neues Spiel auf einer neuen Plattform. Wir können finanzielle Risiken viel besser abfedern als ein neuer Entwickler, daher wollen wir dies weitergeben und stellen Entwicklern finanzielle Mittel zur Verfügung (im Prinzip ein Vorschuss auf Steam-Umsätze). Es gibt keine weiteren Bedingungen für die finanziellen Mittel, die Entwickler können für [Oculus] Rift oder PlayStation VR entwickeln oder was immer der Entwickler glaubt, sei das richtige VR-System. Wir hoffen, dass wenn wir das Geld zur Verfügung stellen, die Entwickler weniger häufig gezwungen sind, Exklusivdeals anzunehmen.”

Das klingt nach einem ganz anderen Ansatz als den, den Oculus und eigentlich die gesamte Branche seit Jahren praktizieren. Vermutlich wird jeder Entwickler, der von Valve Geld bekommt, auch zuerst für die HTC Vive entwickelt. Es ist aber gut zu hören, dass kein Vive-Entwickler gezwungen ist, sein Spiel nicht auch gleichzeitig für Oculus Rift oder PlayStation VR anzubieten.

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