Jade Empire
Jade Empire
Bleibt Bioware seiner genialen Hitproduktion treu? Wir klären auf!
03.07.05 um von Stefan
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Die Kritik, die es dabei schon für KotOR hagelte, hat man sich allerdings ganz nicht zu Herzen genommen. Immer noch geben die Antworten in ihrer Formulierung viel zu offensichtliche Hinweise auf die Konsequenzen, die die jeweiligen Antworten nach sich ziehen werden. Das Ganze läuft sehr eintönig ab, denn meistens kann man in einem Gespräch relevante Fragen stellen, erteilt der Charakter aber eine Aufgabe, hat man in der Regel drei Möglichkeiten, das Gespräch in eine Richtung zu lenken. Sinngemäß bietet das Spiel die „Hau drauf“-Möglichkeit, bei der ihr dem Gegenüber ganz deutlich Gewalt androht, was zudem nicht mal freundlich umschrieben wird. Entscheidet man sich für diesen Schritt, steigt natürlich das Konto der bösen Punkteseite. Die nächste Möglichkeit wäre seine Hilfe gegen Bezahlung anzubieten, was ebenso durchschaubar ist, ihr von euren Party-Membern aber öfters darauf hin werdet, dass man doch auch nett sein könnte und ohne Bezahlung einen hilflosen Bürger unterstützen könnte. Und genau das ist auch die letzte Möglichkeit: Durch die „Schleimer“-Methode stellt ihr eure Hilfe „gratis“ zur Verfügung stellt, natürlich nur mit dem Ziel Punkte für die gute Seite zu sammeln.
Ein Moralsystem ist auf jeden Fall eine Bereicherung, besonders für ein Rollenspiel, doch hätte sich Bioware zum einen einige Erneuerungen ausdenken können und zum anderen käme der Charakter der des Spielers viel besser zur Geltung, wenn die Antwortmöglichkeiten nicht schon klar machen würden, welche Folgen der Spieler zu erwarten hat. So würde der Charakter auch die Gesinnung des Spielers viel besser widerspiegeln. Wer zum Beispiel unbedingt auf der guten Seite spielen möchte, muss sich absolut nicht anstrengen, genaues Lesen der Antworten genügt, um die Antwort mit positiven Moralpunkten auszuwählen.
Abgesehen davon kann man die Konzeption der Gespräche aber nicht kritisieren. Die Rhetorik ist sehr gut, manche Non-Playable-Charakters sprechen in alten Sprachen oder besitzen Akzente, die vielleicht fiktiv sind, so aber eine unglaublich dichte Atmosphäre erzeugen.

Es gibt ordentlich auf die Nuss!
Auch wenn man bei Jade Empire und KOTOR die gemeinsame Herkunft schon deutlich am Interface erkennt, so unterscheiden sich beide Entwicklungen spielerisch dennoch ganz elementarisch. Während man bei KOTOR rundenbasiert kämpfen muss, also ihr und Gegner immer nach einander am Zug seid und im Hintergrund praktisch ein Würfel entscheidet, wer und wie gut getroffen hat, setzt Bioware mit Jade Empire endlich auf ein Echtzeit-Kampfsystem.
Ihr gebt also nicht den Befehl Angriff und wartet auf die automatische Ausführung dieses Befehls durch euren Charakter, sondern betätigt wie in einem Beat 'em Up jedes Mal für jede Aktion auch den entsprechenden Button auf dem Controller. Und anders als man hätte vermuten können, haben die Kanadier eine absolut unkomplizierte Steuerung daher gezaubert. Kein mit unzähligen Funktionen belegter Controller und keine Buttons, die jedes Mal andere Funktionen aufweisen. Mit nur wenigen Tasten habt ihr das Geschehen immer unter Kontrolle. Mit dem Digi-Pad aktiviert ihr eure Kampfstile, mit der Y-Taste setzt ihr den Fokus ein, die B-Taste ist primär zum Blocken oder Ausweichen zuständig, während X- und A-Taste die offensiven Aktionen auslösen. Schade, dass stets ein Gegner automatisch anvisiert wird, so wirken die Bewegungen ein wenig wie auf Schienen und das Geschehen fixiert sich zu sehr, was jedoch nicht wirklich ins Gewicht fällt.
Mit dem kleinen weißen Button könnt ihr euch unter Verwendung eures Chi's selber heilen. Einmal verinnerlicht, lässt sich euer Charakter mit nur wenigen Tasten äußerst präzise steuern, nicht nur auf Erkundungstouren, auch im Kampf werdet ihr kaum Probleme haben. Lediglich die weniger gelungene Kamera kann hier mal zu einem Problem führen, was sich aber auch in Grenzen hält. Kämpfe werdet ihr deshalb wohl nicht verlieren, denn so schlimm benimmt sich die Kamera nun auch nicht und im Notfall kann man mit dem rechten Analag-Stick noch ganz einfach nachjustieren.



Wo geht es lang…?
So schön man seinen Entscheidungen während der Dialoge auch freien Lauf lassen kann, so eingeschränkt ist man bei der Erkundung der schönen asiatischen Levels. Ähnlich wie es Fable vorgemacht hat, wird der Spieler nämlich gezwungen bestimmte Wege zu benutzen, denn nur diese sind auch begehbar, die restliche Landschaft wird durch Klippen, Hügel, Zäune, Bäume oder andere Objekte versperrt.
Genau wie bei Fable kann man die Landschaften deshalb nicht wirklich frei erkunden, vorgegebene Wege stecken den Spieler in ein enges Korsett. Um jedoch den Überblick zu behalten, empfiehlt es sich die wenigen möglichen Wege zu erkunden. So deckt ihr die Karte auf und findet neben versteckten Pfaden auch des Öfteren die ein oder andere Kiste oder andere Behälter mit nützlichen Items und Geld.
Weitere Freiheit bieten die diversen Quests. Ob Story- oder Nebenquest, beide sind überaus non-linear und schreiben dem Spieler kaum eine Richtung vor, wie vorzugehen ist. Meistens gibt es nämlich mehr als nur einen Weg, um eine Quest zu beenden.
Nach der einen oder anderen Frage erfährt man, dass dieses Versprechen quasi im Sandkasten abgegeben wurde, als beide noch Kinder waren. Mit etwas Überzeugungskraft gibt die Bekannte den Mann schließlich frei. So habt ihr das Problem vollkommen ohne Gewalt gelöst.
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 Facts
Name: Jade Empire
Aktuell betrachtet:
Von uns getestet für:
Hersteller: Bioware
Genre: Rollenspiel
Spieler: 1
HDTV bis zu: -
Xbox Live: -
Altersfreigabe: Ab 16 Jahren
Sprache/Texte: Deutsch
Geeignet für: Rollenspieler
Release:26.04.05
 Pro + Cons
 PRO:
- Frisches und Begeisterndes Szenario
- Durchdachte Dialoge
- non-lineare Quests
- Einfache Steuerung
- Leichtes Kampfsystem
- Verschiedene Kampfstile
- Moralsystem enthalten
- Schicke Grafik
- Unglaublich dichte Atmosphäre
- Lebendige Welt
- Tolle Mimik der Charaktere
- Klasse Synchronsprecher
- Wechsel in Dämonengestalt
 CONTRA:
- Slow Downs
- Seltene Pop Ups
- Häufige Ladeunterbrechungen
- Alle Charaktere spielen sich identisch
- Keine neue Kleidung
- Zu schnelle Enthüllung der Story
- Zu einfach
- Eingeschränkte Pfade
- Altes Moralsystem
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