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Keine Zeit zum Verschnaufen
Für die Shout-Outs stehen euch mal wieder einige Ballermänner zur Verfügung, die von einer einfachen Pistole bis zur RPG reichen. Da sollte man lieber in Deckung gehen, aus dieser kann Drake gezielt, aber auch blind herausfeuern. Angesichts der gelungenen K.I., die euch auch gerne mal durch Granaten oder Angriffe von hinten aus der Deckung zu locken versucht, sollte man sich jedoch nicht in die Enge treiben lassen. Darüber hinaus kann sich die Deckung je nach Material und Beschussintensität auch schnell in Kleinholz auflösen. In diesem Bereich hat Naughty Dog nur Nuancen geändert, die wohl lediglich Dauerzockern von Uncharted 2 auffallen werden. So wurde die Physik, wie die Kugeln den Waffenlauf verlassen, leicht abgeändert, was zu einer verbesserter Trefferquote führen soll, nachdem man im Vorgänger auch hier und da mal das Ziel leicht verfehlte, obwohl man dieses für getroffen hielt.
Wenn euch die Munition irgendwann ausgeht, kann sich Drake auch immer noch mit der Faust zur Wehr setzen. Auf der einen Seite ist es möglich, Gegner leise aus dem Hinterhalt auszuschalten, dann nämlich zieht Drake seine Gegner von hinten über eine Mauer oder ein Geländer und knockt diese aus oder er packt seinen Kontrahenten, zieht diesen um eine Ecke und schlägt dessen Kopf gegen die Wand. Sehr cool! Auf der anderen Seite gibt es offene Faustkämpfe. Diese laufen im Prinzip wie beim genialen Vorgänger ab, wirken allerdings einen Tick direkter und zudem hat Naughty Dog die eine oder andere neue Animation hinzugefügt. Besonders stylisch ist es, wenn Drake in Zeitlupe einen Bösewicht umhaut und im Anschluss dessen Waffe aus der Luft auffängt. Diese Szenen, eingestreute Quicktime-Events und atmosphärische Kamerafahrten wie bei God of War III unterstreichen den fließenden Übergang von Zwischensequenz und Spiel, denn in Uncharted 3 verschwimmt diese Grenze stärker als jemals zuvor in der Serie.
Neben der rund acht bis zehn Stunden langen Kampagne wartet abgesehen von dem kompetitiven Multiplayer-Modus erneut ein Koop-Modus auf euch, in dem ihr über das PSN oder bei geteiltem Bildschirm mit Freunden zusätzliches Geld für Verbesserungen und Waffen verdienen könnt. So sucht ihr zum Beispiel nach Schätzen, die später gegen Guthaben eingetauscht werden. Größte Neuerung im Mehrspieler-Modus sind nämlich wohl die individuellen Anpassungsmöglichkeiten eures Charakters. Hier gibt es nun tausende Möglichkeiten, das Aussehen eures Charakters zu verändern sowie die Waffen und Ausrüstung anzupassen.
Ein Traum aus mehr als nur Sand!
Optisch ist Uncharted 3 einfach ein Feuerwerk, eine Wohltat für die Augen und auch systemübergreifend eines der grafischen Schwergewichte in der Videospielindustrie. Das verdanken wir unter anderem dem Leveldesign, das, wie von Naughty Dog gewohnt, herausragend ist und ein wunderbares Fundament für die Gameplay-Mechanismen bietet. Rätsel, Klettereinlagen und Action-Sequenzen sind darin so fein eingebettet, dass die Übergänge absolut fließend sind und weder Spielfluss noch Atmosphäre an irgendeiner Stelle im Spiel abreißen. Hochauflösende Texturen findet ihr, wohin das Auge schaut, und auch mit brillanten Partikeleffekten wirft die Grafikengine nur so um sich. So gehören zum Beispiel die Wassereffekte zu den schönsten, die wir je in einem Videospiel bewundern durften und auch den Wüstensand haben wir in dieser Qualität noch nicht erlebt.
Ausschlaggebend für die grandiose Präsentation sind aber nicht nur bombastische Effekte und hochauflösende Texturen. Die Uncharted-Serie war schon immer Synonym für bahnbrechende Animationen und das ist auch beim dritten Teil nicht anders. Für die Zwischensequenzen wurden alle Szenen mit den Schauspielern im Motion Capturing-Studio durchgespielt und aufgenommen - ähnlich wie in einem Film. Für die Ingame-Animationen haben sich die Entwickler beispielsweise stundenlang von Dünen gerollt und sind diese wieder hochgekrabbelt, um ein Gefühl zu bekommen und Drakes Bewegungen so realistisch wie nur möglich zu gestalten. Dieser Plan ist aufgegangen und unser Held stapft nicht nur unheimlich glaubhaft durch die Wüste, auch beim Schwimmen, Klettern oder sonstigen Alltagsbewegungen sah bisher kaum ein Videospielcharakter echter aus als Drake.
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