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Wie ihr im Feuergefecht vorgeht, das bleibt gänzlich euch überlassen. Die Auswahl an Schusswaffen ist so reichhaltig, dass ihr mit Messer oder zwei Kurzdistanzwaffen in beiden Händen im Akimbo-Style den Nahkampf suchen könnt, euch mit Waffen für die mittlere Distanz wie Maschinenpistolen oder Gewehren gefährliche Feuergefechte liefern könnt oder euch zurückhaltet und den Scharfschützen heraushängen lasst.
Ihr seid dabei überwiegend mit weiteren CPU-Kollegen unterwegs, die bis auf wenige Ausnahmen ihre Aufgabe auch ganz gutmachen. Leider dürft ihr keine Befehle geben, weshalb eure Mitstreiter besonders in engen Gängen mal im Weg stehen oder hängen bleiben und man ewig warten muss, während hinter euch die Hölle losbricht. Die Kämpfe sehen dann so aus, dass ihr euch hinter Objekten irgendwo verschanzt, auftauchende Feinde aus der Deckung mittels kurzen und präzisen Feuerstößen erledigt und anschließend weiter vorrückt. Die gegnerische Intelligenz ist dabei im Grunde sehr gut und eure Kontrahenten gehen meistens in günstige Positionen, werfen Granaten, wenn ihr euch lange verschanzt oder greifen aus dem Hinterhalt an, sind dann in anderen Situationen aber gerne mal leichte Beute. Etwas nervig sind die hin und wieder immer noch anrauschenden Gegnerwellen, die erst beim Erreichen des Triggerpoints enden.
Ein Deckungssystem gibt es für euch nicht, doch das Ducken funktioniert so gut, dass man ein solches auch überhaupt nicht vermisst. Langeweile kommt ebenfalls nicht auf, da ihr von Level zu Level mal taktischer und mal offensiver vorgehen müsst und sich durch diese Wendungen kein einseitiger Ablauf breit macht. Dank der krachenden Action, die sich während jeder Mission um euch herum abspielt, und der fehlenden Videosequenzen, saugt euch Modern Warfare 2 beim Spielen quasi auf und ihr fühlt euch leibhaftig in einen heftig tobenden Krieg versetzt. Ihr seht nämlich alles aus der Perspektive des Charakters, etwa wie ihr im Einsatz angeschossen werdet, mit einem Helikopter abstürzt oder sogar als Astronaut, der im Weltall bei der ISS schwebt und auf die Erde schaut. Auf diese Weise erzeugt Infinity Ward eine mitreißende Atmosphäre, die man vor Modern Warfare 2 in dieser Intensität selten erleben durfte.
Leider ist dieses intensive Erlebnis viel zu schnell vorüber. Nach rund sechs Stunden auf mittlerem Schwierigkeitsgrad ist die aufreibende Story beendet und damit ist der zweite Teil im Singleplayer-Modus nur wenig länger als sein Vorgänger. Man muss dem Spiel dabei jedoch zugestehen, dass man im Laufe des gesamten Spiels nie den Eindruck bekommt, die Entwickler hätten die Zeit gestreckt oder Level wiederverwertet. Modern Warfare 2 ist im Singleplayer-Modus eine grandios erzählte Geschichte mit einer vorzüglichen Präsentation.
Ein vorzüglicher Anblick
Technisch war Modern Warfare 1 schon ziemlich gut aufgestellt, daher sollte man für den Nachfolger keine gigantischen Sprünge erwarten. Mit visuellen Granaten wie Crysis, Killzone 2 oder Uncharted 2 kann Modern Warfare 2 zwar nicht ganz mithalten, dennoch hat Infinity Ward die Engine weiterentwickelt und vor allem die Lichteffekte stark verbessert.
Die Optik überzeugt durch größtenteils tolle Texturen, eine stellenweise beeindruckende Weitsicht sowie detaillierten Charaktermodellen und realistischen Animationen, doch mit den neuen Lichteffekten wirkt das gesamte Bild einfach noch besser und die Charaktere wie auch die liebevoll gestalteten Umgebungen wirken noch lebendiger. Dabei gerät die Engine nie wirklich unter Druck und die Framerate bleibt stets konstant, auch das nervige Tearing sucht man vergebens, während die Treppenbildung an Kanten angenehm gering ausfällt.
PRO:
CONTRA:
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