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Wir befinden uns im Warhammer-Universum, allerdings 40.000 Jahre früher als von dem Tabletopspiel bekannt. Man selbst schlüpft in die Rolle des jungen Kriegers Kais. Als Angehöriger des Tau-Volkes sollt Ihr Ko'vash retten. Dieser wurde von euren Feinden entführt. Überraschenderweise spielt Ihr in Fire Warrior nicht die Menschen, sondern befindet euch mit den Tau's im Krieg mit diesen. Als Ihr auf dem Planeten landet, auf dem Ko'vash gefangen gehalten wird. Schon Sekunden nach der Landung mit euren Kameraden beginnt das Inferno: Schüsse fliegen euch aus allen Richtungen um die Ohren, eure Kameraden vom selben Landungsschiff sind auf der Stelle tot. Wie sollte es anders sein? Ihr müsst euch alleine vor kämpfen…
Dafür stehen euch im Laufe des Spiel so allerlei Ballermänner zu Verfügung. Um genau zu sein sind es 15 Waffen, die euch durch die 20 Action-geladenen Missionen begleiten werden. Leider werdet Ihr euch Wohl oder Übel für eine Waffe entscheiden. Wie bei Halo könnt Ihr immer nur zwei Waffen gleichzeitig mitführen, wobei ein Waffenslot immer durch eine Tau-Waffe, welche blaue Plasmaprojektiele abfeuert, blockiert ist. Das restliche Waffenangebot dürfte jedem, der schon mal einen Ego-Shooter gespielt hat bekannt sein: Sturmgewehr und Sniper-Gewehr um nur zwei zu nennen. Die meisten Waffen bieten zudem einen sekundären Feuermodus. Natürlich ist das Zielen auf einer Konsole mit Pad nicht gerade einfach. Zwar gibt es keine Maus- und Tastaturunterstützung, dafür wie bei eigentlich jedem Konsolen-Ego-Shooter ein leichtes Auto-Aiming. So ballert Ihr euch also durch Level wie große Raumschiffe und Gefängnisanlagen.
Leider gleichen sich die Locations ziemlich schnell, auch innerhalb der Level gibt es wenig Abwechslung. Alles sieht irgendwie gleich aus. So macht Ihr euch in jedem Level auf den Weg eure Ziele zu erfüllen. Neben den primären Zielen, die zum Beenden des Levels unbedingt von Nöten sind, könnt Ihr auch noch so freundlich sein und Nebenmissionen erfüllen, falls euer Zeitplan als viel beschäftigter Krieger dies zulässt. Um die primären Zeile müsst Ihr euch aber kaum Gedanken machen. Die Level sind so linear aufgebaut, dass ein Verlaufen fast unmöglich ist. Am Ende jeden Levels warten dann meist pompöse Zwischengegner auf euch. Wenn Ihr nicht gerade einen Kampfjet vom Himmel pusten sollte, warten weitere Gegner auf euer Dauerfeuer. Auf den Schwierigkeitsstufen Easy und Normal stellt dies meist kein Problem da, Munition und Med-Kits gibt es ausreichend.
Was wirklich ärgerlich ist, ist das verhunzte Speichersystem. Gespeichert werden kann nur am Ende jeden Levels, einzig spärlich gesäte Checkpoints bewahren euch vor dem Neustart der Mission.
Atmosphärisch weiß Fire Warrior auf alle Fälle auch zu begeistern. Durch viele gescriptete Events kommt eine feine Stimmung auf. Als Fan des Tabletopspiel erkennt man viele Anleihen im Spiel. Mir persönlich gefällt allerdings das Charakter- und Waffendesign gar nicht. Während die menschlichen Waffen noch befriedigend aussehen, sind mir die Tau-Waffen und Charaktere viel zu eckig geformt. Das ganze sieht meiner Meinung nach einfach hässlich aus. Außerdem kommen einem fast nur dieselben Gegnertypen vor die Flinte, manche Gegner werden so nur noch nervige und leichte Beute. Besonders am Ende ist dies der Fall.
Dafür trumpft Fire Warrior aber mit einer satten Grafik auf. Das Spiel läuft größten Teils flüssig und die Texturen sehen auch sehr gut aus. Besonders fein sind manche Details wie etwa das Hitzeflimmern am Waffenlauf, wenn dieser sich mal wieder durch Dauerbetrieb erhitzt hat. Auch Explosionen können zu gefallen wissen. Jedoch bietet Fire Warrior außer diesen wenigen Ausnahmen nur gewohnte Shooter-Kost. Es gibt kein Detail, das wirklich heraus sticht und die Aufmerksamkeit auf den Shooter aus dem Hause THQ zieht. So ist das „Spektakel“ nach etwa 8 Stunden genau so rasant vorbei wie es begonnen hat. Nach der Landung auf dem ersten Planeten beginnt das Spiel wirklich gut, lässt aber schnell nach.
Dafür kann sich Fire Warrior mit dem Titel „erster PS2-online First Person Shooter“ schmücken. Denn Ihr könnt euch auch durch die Weiten des WWW ballern, was alle Mal noch zusätzlich Spass bringt und den etwas lähmenden Singleplayer-Modus auflockert. Schade dass nur maximal acht Spieler zugleich gegen einander antreten können.
Insgesamt ist Fire Warrior doch ein solider FPS, der eine schicke Optik und eine nette Atmosphäre sowie einen Onlinemodus bietet. Wer jedoch einen Shooter auf Halo-Niveau sucht ist hier fehl am Platz.
Zum Schluss noch ein Wort zur deutschen Version. In Deutschland wird das Spiel ungeschnitten, aber dafür auch unlokalisiert erscheinen. Es handelt sich dabei also um die englische PAL-Version. Lediglich Handbuch und Verpackung haben deutsche Texte. Ihr braucht also keine Angst zu haben etwas zu verpassen: Blut spitzt auch in Deutschland zu hauf. Seit Ihr allerdings jünger als 18 Jahre, müsst Ihr einen anderen Weg finden an das Spiel zu kommen, offiziell nur für Zocker über 18.
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