The Walking Dead: Survival Instinct
The Walking Dead: Survival Instinct
So geht es nicht: Activisions Schnellschuss geht mächtig in die Hose!
19.04.13 um 23:02 von Stefan
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Passend zur TV-Erfolgsserie The Walking Dead, die derzeitig zu den beliebtesten Serien im TV gehört, bringt Activision die Untoten mit The Walking Dead: Survival Instinct auf die Heimkonsolen und den PC. Nach dem riesigen kommerziellen Erfolg der episodischen Adventure-Reihe The Walking Dead von Telltale Games und dem Lob vieler Kritiker im letzten Jahr, will Activision natürlich auf der Erfolgswelle mitschwimmen. Leider wurde daraus ein langweiliger Schnellschuss mit vielen spielerischen und technischen Schwächen und somit eine herbe Enttäuschung für Gamer. Einen Vergleich mit der grandiosen Umsetzung von Telltale Games solltet ihr daher schnell aus euren Gedanken verbannen. Warum ihr von dem First-Person-Titel The Walking Dead: Survival Instinct auch als Fan leider die Finger lassen solltet, erklären wir euch jetzt...

Die Dixon-Brüder
Im Spiel von Terminal Reality und Activision übernehmt ihr die Rolle des aus der TV-Serie bekannten Armbrust-Spezialisten Daryl Dixon, der mit seinem Bruder Merle durch das Land zieht, immer auf der Suche nach neuen Vorräten und Benzin und immer auf der Flucht vor den Beißern, um das vermeintlich sichere Atlanta zu erreichen. Ein Horror-Trip - nicht nur für die Dixon-Brüder, sondern aufgrund der verkorksten Umsetzung auch für euch. Es fehlt eine wirklich ausgeprägte Handlung, die euch an die Hand nimmt und in die Handlung hineinzieht. Oberflächlich geht es um das nackte Überleben, doch diesen Kampf will man schon nach kurzer Spielzeit nicht mehr antreten.

Der Funke will nicht überspringen
Bei The Walking Dead: Survival Instinct will weder Spaß noch Spannung so wirklich aufkommen. Da ihr mit dem Auto unterwegs seid, das später auch gewechselt werden kann und euch je nach Wagentyp hinsichtlich eurer Waffen, des Gepäcks und der Anzahl der Überlebenden, die ihr mitnehmen könnt, beschränkt, muss regelmäßig ein Stopp eingelegt werden. Die Gelegenheiten dieser Stopps werden von Daryl genutzt, um nach frischem Benzin und Vorräten zu suchen. Auf einer Landkarte verfolgt ihr den mit eurem Fahrzeug bereits zurückgelegten Weg, über den ihr zuvor bestimmen könnt.
Als Spieler entscheidet ihr, ob ihr den Highway nutzt, der euch wenig Benzin kostet, oder bei höherem Verbrauch die Nebenstraßen befahrt, die euch jedoch des Öfteren an kleinen Ortschaften vorbeiführen, die ihr nach Vorräten und Benzin durchsuchen könnt. Gleichzeitig bergen die Fahrten mit dem Fahrzeug aber auch die Gefahr, unterwegs einen Schaden zu erleiden. Und mit Gefahr meinen wir, dass euch ziemlich sicher der Kühlerschlauch platzen wird oder euch andere Schäden heimsuchen werden, was einen höchst willkürlichen Eindruck hinterlässt und euch schon fast auf penetrante Art und Weise auf eurer Reise ausbremst und in "optionale" Level schubst. Wenn abseits der Haupthandlung theoretisch optionale Level integriert werden, sollte man dem Spieler auch die Wahl geben, diese anzunehmen oder zu überspringen. Bei Survival Instinct steht ihr somit plötzlich in einem Level voller Zombies, die sehr empfindlich auf Geräusche reagieren, weshalb ihr möglichst leise agieren müsst und lieber Schlagwaffen benutzen solltet, auch wenn Schusswaffen vorhanden sind.
Während der Erkundung der Städte und Orte aus der First-Person-Perspektive trefft ihr Überlebende, die ihr retten könnt oder die euch Nebenziele anbieten, durch die ihr an nützliche Gegenstände und weitere Infos für andere Ziele gelangt. Vor den Levels teilt ihr die Ausrüstung auf und entscheidet darüber, welche Waffen ihr einsteckt, bevor es dann losgeht. Eure Begleiter dienen euch unterdessen als Sammler weiterer Vorräte, allerdings laufen die Mitreisenden nicht aktiv durch die Level. Ihr seht sie niemals, am Ende des Levels bekommt ihr einfach Items und Ressourcen gutgeschrieben. Hilfe kann man von ihnen auch nicht erwarten, obwohl die Mitreisenden theoretisch irgendwo im Level sein müssten und euch beispielsweise durch Ablenkungsmanöver oder per Scharfschützengewehr unter die Arme greifen könnten.

Please repeat your last action
Angst verspürt man trotz Straßen und Gängen mit Zombies, von denen offenbar diverse Klone gleichen Aussehens unterwegs zu sein scheinen, genauso wenig auf wie ein wirkliches Gefühl der Bedrohung, das den namensgebenden Überlebensinstinkt wecken würde. Ein paar Zombies sind kein Problem und trotz der schwammigen Steuerung jeweils mit einigen beherzten Schlägen oder Messerhieben in Richtung Kopf erledigt. Solange man einigermaßen schleicht und nicht zu laut ist und damit ganze Zombiehorden anlockt, kommt man relativ leicht - aber auch sehr zäh - voran.
Das Spiel ist einfach langweilig, denn zum einen ist das Spieltempo einschläfernd und selbst die Ausdauer für Sprints ist in zwei gefühlten Sekunden verbraucht, zum anderen ist das Spielkonzept größtenteils aus der immer gleichen Spielmechanik zusammengesetzt worden, die aus dem schleichenden Erkunden von einer Handvoll begehbaren Gebäuden in jedem Level besteht.
Ständig versucht man, die in engen Gängen herumschlürfenden Zombies von hinten mit einem Überraschungsangriff und einem Stealth-Kill direkt und ohne großes Aufsehen zu erledigen oder absolviert wie am laufenden Band Aufträge in Form von "Finden und Bringen".
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 Facts
Name: The Walking Dead: Survival Instinct
Aktuell betrachtet:
Von uns getestet für:
Hersteller: Terminal Reality/Activision
Genre: First-Person-Survival
Spieler: 1
HDTV bis zu: 720p
PS Network: -
Altersfreigabe: Keine Jugendfreigabe gemäß §14 JuSchG
Sprache/Texte: Englisch/Deutsch
Geeignet für: ...wir überlegen noch.
Release:31.03.13
 Pro + Cons
 PRO:
+ Geist der The-Walking-Dead-Vorlage verstanden
+ Englische Original-Stimmen der Dixon-Brüder
+ Stupides Geballer führt nicht zum Erfolg
 CONTRA:
- Geschichte der Brüder nur grob angerissen
- Extrem repetitive Spielmechanik
- Fragwürdige Design-Entscheidungen
- Sinnlos aneinandergereihte Level
- "Hole und Bringe"-Missionsgrundlage
- Limitierte Optionen im Kampf
- Lahmes Spieltempo
- Schnell aufkommende Langeweile
- Triste Optik
- Langweiliges Leveldesign
- Schwammige Steuerung
- Insgesamt unspektakulär
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