Need for Speed: The Run
Need for Speed: The Run
EA schickt euch mit Need for Speed: The Run quer durch die USA...
01.12.11 um 16:45 von Thomas M.
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Pünktlich wie ein Uhrwerk erwarten uns pro Jahr ein bis zwei neue Titel der Need for Speed-Reihe. Diesen November setzt das Electronic Arts Studio Blackbox aus Kanada den beliebten Action-Racer mit der High-End Grafikengine von Battlefield 3, der Frostbite 2.0 Engine, um, so dass die Grundlage für eine cineastische Inszenierung gegeben ist. Man nehme also das Konzept eines Action-Racers, High-End-Grafik sowie eine packende Story und fertig sei Need for Speed: The Run. Ob Blackbox die Umsetzung dieser Rechnung gelungen ist oder ob diese nur in der Theorie so toll klingt und in Wirklichkeit eines der Elemente wesentlich vernachlässigt wurde, gilt es in unserem Test herauszuarbeiten.

Action oder Racing-Simulation
Während der letzte Vertreter der Need for Speed-Reihe in Form von Shift 2 Unleashed mal einen Exkurs in Richtung professionelle Rennstrecke gemacht hat, befinden wir uns in Need for Speed: The Run wieder in klassischen Straßenrennen, in denen wir den Stadt- und Landstraßenverkehr mit einbeziehen müssen.
Dass The Run Hollywood-Flair versprühen soll, zeigt schon der Fakt, dass EA Big-Boom-Regisseur Michael Bay (Transformers) für den TV-Spot engagiert hat. Im Spiel haben wir es jedoch mit dem Hauptcharakter Jack Rourke zu tun, in dessen Rolle wir schlüpfen, der ordentlich ins Klo gegriffen hat und von der Mafia verfolgt wird. Nur gut, dass das "The Run"-Rennen ansteht, in dem es einmal quer durch die USA geht mit der Option auf ein $US 25 Mio. Preisgeld. Also worauf warten wir noch? Rein in den Wagen und ab dafür im Rennen von San Francisco nach New York. Natürlich hat Jack das Startgeld nicht einfach auf der Tasche, also wird er von einer alten Freundin finanziert…
Hört sich allgemein ja nach einer spannenden Story an, aber leider ist die Umsetzung schlichtweg mangelhaft. Während des Rennens und der Flucht nach vorn quer durch die USA werden einzelne Charaktere und Gegner nur kurz in zwei Sätzen dargestellt, ohne überhaupt weiter aufzutauchen. Zwischen den Rennen muss Jack das Fahrzeug in den Zwischensequenzen zum Teil verlassen und rennt durch die Straßen der jeweils aktuellen Stadt. Durch unnötige Quick-Time-Events ergänzt, gilt es den Weg vom aktuell zerstörten Auto zur nächsten Autoauswahl zu überstehen.
Während des Rennens durch die USA werden des Weiteren mehr Fragen zur Story aufgeworfen als geklärt werden. Hollywood-Inszenierung? Pah!

48 sau-coole Fahrzeuge und einzigartige Strecken
Über die mangelhafte Story kann man hinwegsehen, haben wegen der Story bislang wohl die Wenigsten zu einem puren Racing-Spiel gegriffen. Somit kommen wir zu dem, was Need for Speed von jeher ausmacht: Die Autos.
Von relativ normalen Straßenfahrzeugen, etwa BMW oder Audi, bis hin zu den Top-Sportlern von Porsche und Lamborghini ist mal wieder eine riesige Auswahl von dem dabei, was in der motorisierten Welt Rang und Namen hat. Im Singleplayer-Modus bringt uns dies leider wenig, denn in den einzelnen Rennen wird der Fahrzeugwechsel durch einen Stopp an einer Tankstelle realisiert, die wir im Spielgeschehen schnell übersehen können. Wer keine Lust hat, die Fahrzeuge nach und nach freizuspielen, kann online direkt die Freischaltung aller Fahrzeuge kaufen.
Für Tuning-Fans hat EA Blackbox leider nicht viel im Gepäck. Obwohl wir noch sehnlichst auf die Tuning-Vielfalt aus den Underground-Ablegern warten, können für die meisten Fahrzeuge dieses Mal zwei Body-Kits ausgewählt werden, die die Optik etwas verändern. In der Form, wie die Fahrzeuge im Showroom zu sehen sind, werden sie aber nur selten die Ziellinie überqueren, denn das Spiel verfügt über ein sehr ansehnliches Schadensmodell, das nur noch zu toppen wäre, wenn mal ein paar Teile vom Wagen abfliegen und auf der Straße liegen bleiben würden.

Das Handling verschiedener Fahrzeuge ist bei Need for Speed: The Run durchaus differenziert und zusätzlich zu Muscle-Cars und Exoten werden darüber hinaus die Kategorien "Einfach", "Mittel" und "Anspruchsvoll" unterteilt, was in der Regel auf das Lenk- und Beschleunigungsverhalten hindeutet, welches entsprechend besser beherrscht werden muss. Leider gibt es keinerlei Motivation, die Wagen mit schwererem Handling auszuprobieren, denn im Zweifelsfall tut es auch der vom ersten Rennen an verfügbare BMW M3.
Die Strecken auf dem Weg durch die USA sind nicht zuletzt durch die absolut beeindruckende Grafikleistung der Frostbite 2.0-Engine , die auch bei Battlefield 3 zum Einsatz kommt, hervorragend eingefangen. Von engen Kursen durch die Innenstadt des hell erleuchteten Las Vegas über vereiste Straßen mit Schneeverwehungen in den Rocky Mountains bis hin zu den engen Gassen zwischen den Häuserschluchten von New York wird ein zusammenhängendes und packendes Erlebnis dargestellt. Die Umgebungen der Strecken gehen im Laufe der 10 Etappen, in die The Run eingeteilt wird, fließend ineinander über, so dass man selten das Gefühl hat, dass sich die Vegetation oder das Wetter zwischen zwei Rennabschnitten abrupt geändert hätte. Ein besonderes Highlight ist hier in unseren Augen die 9. Etappe, bei der man durch Park-Anlagen und hell erleuchtete Alleen fährt. Die Lichteinfälle und die Fahrten gegen das Sonnenlicht werden dermaßen gut dargestellt, dass man eigentlich schon nach einer Sonnenbrille greifen möchte!
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 Facts
Name: Need for Speed: The Run
Aktuell betrachtet:
Von uns getestet für:
Hersteller: EA Blackbox/Electronic Arts
Genre: Rennspiel
Spieler: 1-8 (online)
HDTV bis zu: 720p
PS Network: Onlinespiele/Ranglisten/Content-Download
Altersfreigabe: Ab 12 Jahren
Sprache/Texte: Deutsch
Geeignet für: Fans der Reihe und solider Action-Racer.
Release:19.11.11
 Pro + Cons
 PRO:
+ Tolles Fahrgefühl
+ Schöne Optik
+ Autolog-Funktion
+ Guter Soundtrack
+ Ordentliches Schadensmodell
+ Fliegender Wechsel zwischen Filmclip und Spiel
+ 53 Herausforderungen
 CONTRA:
- Sehr lange Ladezeiten
- Fehlender Cops-gegen-Racer-Modus
- Sprachausgabe oft nicht ganz synchron
- Nerviger Gummiband-Effekt
- Belanglose Story
- Teilweise nervige Reset-Funktion
- Zu wenig (aktuelle) Fahrzeuge
- Geringe Fehlertoleranz
- Zu viele durchschaubare Polizei-Manöver
- Kaum optisches Tuning
- Kein Leistungstuning
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