Anzahl der Bewertungen: 0
Fluch der Karibik 2 dürfte bald auch in den Kinos in eurer Nähe den Anker werfen, passend dazu versorgt Buena Vista Games alle Besitzer einer PSP mit der entsprechenden Umsetzung für ihren Handheld. Wie sich Jack Sparrow so schlägt und ob er seinen Kopf erfolgreich aus der Schlinge ziehen kann oder ob die Filmumsetzung lieber von der Planke gestoßen werden sollte, lest ihr in den folgenden Zeilen.
Nach dem Ende des ersten Teils schlendert Jack mit der Black Pearl in ein neues Abenteuer in der Karibik. Er trifft auf Davy Jones, den Kapitän der Flying Dutchman, bei dem er offensichtlich noch eine Rechnung offen hat. Nach dreizehn Jahren auf der Black Pearl soll Sparrow nun seine Blutschuld begleichen, worauf er sich allerdings nicht ganz einlässt und sich so ganz schnell viele Feinde schafft.
Wir schlüpfen nun natürlich in die Rolle von Jack Sparrow und dürfen uns von nun an unserer Haut erwehren. Zur Überraschung vieler entpuppt sich Fluch der Karibik 2 als vollwertiges 3D-Abenteuer aus der 3rd-Persion Perspektive. Wir steuern Jack, können springen, angreifen und sogar Alternativwaffen nutzen. Zu Beginn sitzen wir zwar noch in einer feuchten und dreckigen Kerkerzelle, doch die Flucht gelingt schneller als gedacht und unsere Fertigkeiten werden verlangt.
Besser gut geklaut als schlecht erfunden…
Nach wenigen Sekunden fällt einem die Ähnlichkeit zu Prince of Persia auf: Klettern, springen und actionreiche Kämpfe wechseln sich Schlag auf Schlag ab. Wie beim Prinzen aus Persien bekommt ihr beim Betreten einer Location meist einen Gesamtüberblick, ihr seht also schnell wohin der Weg gehen soll.
Doch bevor ihr den Ausgang erreicht, müsst ihr einige Geschicklichkeitsprüfungen absolvieren. Es muss gesprungen, geklettert, gehangelt oder gerutscht werden, wobei von allen Seiten Hindernisse auftreten – seien einstürzende Wände, Brücken oder Türen Gemäuer, die aufgesprengt werden wollen. Aufgelockert werden diese Passagen immer wieder durch recht gut gelungene Knobeleien, die zum Teil weit über das Schlüssel-Schloss-Verfahren vieler anderer Produkte hinausgehen, sich mit der Zeit aber leider auch wiederholen.
Die Ruhe zu Überlegen hat man aber nicht oft, denn meisten haben es die Gegner auf unseren Jack abgesehen. Als Standardbewaffnung dient euch euer Säbel, Alternativbewaffnungen wie zum Beispiel Fackeln sind aber auch einsetzbar.
Leider ist das Kampfsystem weniger gut gelungen. Wenn man sich schon bei Prince of Persia die Ideen holt, dann auch bitte konsequent sein. Mehr von Prince of Persia und weniger von "Hau drauf ohne Plan" hätte dem Spiel sicherlich mehr Dynamik verliehen. Zwar ist man mit einem Knopfdruck schnell und leicht in einer Art Kampfmodus, von da an ist aber quasi wildes Buttonmashing angesagt. Über den Köpfen der Widersacher erscheint dabei ein Symbol, das dem Spieler die zu betätigende Taste anzeigt.
Es gibt Standardmäßig zwei Buttons für Angriffe, die Einblendung der Symbole ist also wenig verständlich. Mit zwei Buttons dürfte wohl niemand überfordert sein, zudem völlig unverständlich ist die Tatsache, dass man exakt die angegebenen Buttons betätigen muss, ansonsten Blocken die Gegner den Angriff unweigerlich ab. Eigene Combos oder Schlagkombinationen lassen sich nicht bilden, man kann die Gegner zwischendurch höchstens mal mit einem Tritt oder Kopfstoß kurzzeitig verwirren.
Kampfsystem macht wenig Freude
Das Kampfsystem gibt insgesamt wenig Grund für ein Lob. Nicht nur, dass Kämpfe in unbeweglichen und fast planlosen Auseinandersetzungen mit den Gegnern enden, auch die Gelegenheit sich zur Wehr zu setzen hat man Jack völlig genommen. Man kann weder Blocken noch irgendeine Ausweichbewegung starten, in Kämpfen mit mehreren Gegnern verliert man so schnell seine Energie und die Lust weiterzuspielen. Da bleiben einem wenigstens einige bessere Moves, die Jack mit der Zeit erlernt.
Diese retten das Kampfsystem aber auch nicht mehr. Neben der Beschäftigung zu klettern und zu hüpfen verbringt man im Kampf die meiste Zeit des Spiels, das Kampfsystem ist dafür aber wenig durchdacht, Aktionen des Spielers sind oft nur Zufall, einen Angriff mal wie gewollt auszuführen ist oft Glückssache. Leider hat man als Spieler nie das Gefühl, dass man im Kampf auch wirklich die Kontrolle hat.
Du musst in My GP eingeloggt sein, um Comments eintragen zu können.