Die Drogenbeauftragte der Bundesregierung warnt vor Videospielen, hat aber offensichtlich keine Ahnung von der Thematik

Lange Zeit war Ruhe, die Killerspieldebatte ist zumindest aktuell nicht mehr existent (bis irgendwo traurigerweise auf der Welt der nächste Amoklauf geschieht) und Gamer können ihr liebstes Hobby ungestört genießen. Damit der Gamingbranche nicht langweilig wird, dachte sich die Drogenbeauftragte der Bundesregierung, Marlene Mortler (CSU), man könne mal auf die Suchtgefahren hinweisen, die von einigen Videospielen ausgehen. Leider hat sie offensichtlich überhaupt keine Ahnung von der Thematik. Und leider verwundert uns das nicht mal…

Man darf Online- und Videospielsucht natürlich nicht verharmlosen. Es gibt in der Tat einige Menschen, die süchtig nach sozialen Netzwerken im Internet oder gewissen Videospielen sind. Wie Betäubungsmittel oder Alkohol besteht auch bei manchen Videospielen ein gewisses Suchtrisiko.

Wer täglich mehr als vier Stunden am Computer sitzt, könnte “onlinesüchtig” sein. In sozialen Netzwerken könne man “gefangen” werden und Facebook sei eine Gefahr! Und auch Computerspiele sollen eine gefährliche Droge sein. Doch wie erkennt man Onlinesucht? Das erklärt Frau Mortler in der Bundespressekonferenz vom 9. Juni 2016.

Wenn man sich nicht mehr wasche, sich nicht mehr richtig anziehe, dann sei “Gefahr in Verzug”. In erster Linie seien Videospiele, und zwar “sehr fesselnde” Videospiele, die “altersgerecht aufbereitet” seien, eine große Suchtgefahr. Auf die Nachfrage einer Journalistin, ob Frau Mortler mal ein paar Beispiele nennen könne, wiegelt die Drogenbeauftragte der Bundesregierung ab.

“Ich schaue die Filme nicht”, antwortet Frau Mortler sichtlich überrumpelt und meint die Videospiele. Auf erneute Nachfrage von “Jung & Naiv”, gibt Mortler zu, dass sie keinerlei Namen habe, aber die Statistik der Experten sage dies eindeutig.

Die Drogenbeauftragte der Bundesregierung warnt also vor Gefahren, kann diese aber nicht benennen? Das spricht nicht unbedingt für Kompetenz. Würde sie vor chemischen Drogen wie Crystal Meth warnen und könnte diese nicht benennen, würde auch jeder lachen.

Unsere Politik muss endlich nicht nur über Videospiele sprechen, sondern sich auch damit beschäftigen. Was denkt ihr? Schreibt in die Kommentare!

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